DGB gibt sich Frauenquote

Mit nur zwei Gegenstimmen verabschiedete der DGB-Bundeskongress die Frauenquote in seinen eigenen Reihen: Der Anteil an hauptamtlichen Wahlämtern muss dem Mitgliederanteil entsprechen.

Von Jörg Meyer

Der DGB-Bundeskongress 2018, das 21. Parlament der Arbeit findet vom 13. bis 17. Mai in Berlin statt. Foto: jme
»Geht doch!« Das stand auf einem Schild zu lesen, das eine Vertreterin der DGB-Frauen auf dem DGB-Bundeskongress in die Luft hielt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat sich bei seinem 21. Bundeskongress die Frauenquote für hauptamtliche Wahlämter in die Satzung geschrieben – also für hauptberufliche Gewerkschaftsfunktionäre und -funktionärinnen. Den Antrag dazu nahmen die Delegierten mit nur zwei Gegenstimmen an. Die Bekanntgabe des Ergebnisses mündete in Jubel, Gewerkschafterinnen zündeten Konfettikanonen. Das »Geht doch!« spiegelt die Erleichterung und die Freude darüber wider, dass die Quote, die der DGB seit Jahren fordert, nun endlich auch in den eigenen Reihen angekommen ist.

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Warnstreik im Wombat’s City Hostel

Rund 30 Beschäftigte haben am Sonntag Im Wombat’s City Hostel in Berlin Mitte erneut die Arbeit niedergelegt. Sie kämpfen mit ihrer Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) um einen Tarifvertrag in Anlehnung an die tariflichen Regelungen des Berliner Hotel- und Gaststättengewerbes. In Belegschaftskreisen war von einer guten Streikbeteilgung die Rede. Im Wombat’s arbeiten über 50 Menschen. Auch die Unterstützung „von außen“ sei toll gewesen. Dem Warnstreik war eine Demonstration vorausgegangen.
„Das Verhalten der Geschäftsleitung von #wombats ist nicht zu akzeptieren“, sagte Sebastian Riesner von der NGG. „Ihren Unmut darüber haben die Beschäftigten bei dem Warnstreik und der Demonstration am 6. Mai deutlich zum Ausdruck gebracht.“

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Erneute Eskalation in Bettenbude

Beschäftigte des Wombat’s City Hostels kämpfen um Tarifvertrag – und ihren Betriebsrat

Warnstreik für den Tarifvertrag. Beschäftigte des Wombat’s City Hostel in Berlin-Mitte demonstrieren im Januar 2018. Foto: NGG

Von Jörg Meyer

Die Beschäftigten des Wombat’s City Hostel gehen wieder auf die Straße. Hintergrund ist die seit August 2017 andauernde Auseinandersetzung um einen Tarifvertrag für die über 50 Beschäftigten in der Backpackerbude in Mitte. Sie wollen ihn, doch der Arbeitgeber verweigert die Unterschrift. Dazu kommt, dass den Geschäftsführern der Wombat’s Hotelkette der Betriebsrat ein Dorn im Auge ist. Das Unternehmen hat Häuser in mehreren europäischen Städten, insgesamt rund 300 Beschäftigte.

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Wombat’s City Hostel Berlin bekommt Tarifvertrag

Von Jörg Meyer

Der Streit im Wombat’s City Hostel in der Alten Schönhauser Straße in Mitte scheint beendet. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und die Geschäftsführung der Hostelkette haben sich am frühen Montagabend darauf geeinigt, einen Anerkennungstarifvertrag über die Tarifverträge des Hotel- und Gaststättengewerbes abzuschließen. Eine entsprechende schriftliche Erklärung, „Wombat’s City Hostel Berlin bekommt Tarifvertrag“ weiterlesen

Hostel feuert nach Streik Beschäftigte

Der Betreiber zieht nun vors Arbeitsgericht. Er will die  Betriebsratschefin loswerden. Die Gewerkschaft NGG spricht von einem “klassischen Fall von Union Busting”.

Von Jörg Meyer

Im Tarifkonflikt im Wombat’s City Hostel in der Alten Schönhauser Straße in Mitte hat der Betreiber seine Drohung wahr gemacht und einer Rezeptionistin nach der Beteiligung an Warnstreiks fristlos gekündigt. Zudem hat er beim Arbeitsgericht ein sogenanntes Zustimmungsersetzungsverfahren angestrengt, um auch der Betriebsratsvorsitzenden zu kündigen. „Hostel feuert nach Streik Beschäftigte“ weiterlesen

Alle Register des Klassenkampfes

Inhaber von Wombat’s-Kette will Betriebsrätin wegen Warnstreikbeteiligung kündigen

Warnstreik für den Tarifvertrag. Beschäftigte des Wombat’s City Hostel in Berlin-Mitte demonstrieren. Foto: NGG

Von Jörg Meyer

Zwei Warnstreiktage haben sie schon hinter sich, die meisten machen das erste Mal Erfahrungen mit dem Arbeitskampf. Sie, das sind die in der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) organisierten Beschäftigten im Wombat’s City Hostel in Mitte. Rund 50 Menschen arbeiten in dem hippen Bettenhaus, das eine günstige Mischung aus Jugendherberge und Hostel darstellt und speziell auf ein junges, rucksacktragendes Publikum abzielt. „Alle Register des Klassenkampfes“ weiterlesen

Siemens-Spitzentreffen in Berlin ohne konkrete Ergebnisse

Die Bundeswirtschaftsministerin und die Siemens-Konzernspitze einigten sich auf weitere Gespräche im Frühjahr. Zunächst soll aber in den Betrieben gesprochen werden. Beschäftigte aus den von Kürzungen und Schließung bedrohten Werken aus Berlin und Leipzig demonstrierten.

Von Jörg Meyer

Auf Einladung von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) kamen am Montag in Berlin die Wirtschaftsminister der Länder mit Vertreterinnen und Vertretern der Siemens-Konzernspitze zusammen. „Nicht so viele wie erwartet“, sagte Zypries. Ein paar der Länderkollegen waren augenscheinlich in Westdeutschland im Schnee versunken. Das Gespräch habe in einer guten Atmosphäre stattgefunden und „mit dem gegenseitigen Anerkennen, dass sowohl Siemens eine Menge für Deutschland und für die Entwicklung des Industriestandortes Deutschland getan hat als auch deutsche Bundesregierung in den vergangenen 20 Jahren viel dafür getan hat, dass Siemens sich gut im Ausland positionieren konnte“. „Siemens-Spitzentreffen in Berlin ohne konkrete Ergebnisse“ weiterlesen

“Tarifler”

Ulrich Silberbach ist neuer Erster Vorsitzender des deutschen beamtenbundes (dbb)

Ulrich Silberbach
Foto: dbb

Abschiedsreden der Vorstandsmitglieder kündigen Ruhestände nach langen Gewerkschaftskarrieren an. Die Delegierten entlasten die alte Leitung, die vordere Stuhlreihe auf dem Podium im Konferenzsaal leert sich. So begab es sich beim Gewerkschaftstag des deutschen beamtenbundes und tarifunion (dbb) am Montag in Berlin. Dann wählen sie einen neuen Bundesvorsitzenden, seine StellvertreterInnen und den Rest der Bundesleitung. Wer gewinnt, bekommt einen Stuhl auf dem Podium und nimmt Platz. Nach seiner Wahl zum dbb-Vorsitzenden sitzt Ulrich Silberbach ein bisschen verloren auf dem mittleren der sieben Stühle und wartet auf die anderen. „“Tarifler”“ weiterlesen

Erschöpft und zu lange weg von zu Hause

Der am Mittwoch in Berlin vorgestellte neue DGB-Index Gute Arbeit zeigt: Beschäftigte wollen mehr Mitbestimmung bei der Arbeitszeit. Viele leiden unter Erschöpfung und beklagen die mangelnde Vereinbarkeit von Privat- und Arbeitsleben.

Von Jörg Meyer

Rund die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland wünscht sich mehr Mitbestimmung bei der eigenen Arbeitszeit und einen begrenzten Arbeitstag. Das ist ein zentrales Ergebnis des Index Gute Arbeit, den der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) seit nunmehr elf Jahren regelmäßig herausgibt. Der Index ist eine repräsentative Befragung von abhängig Beschäftigten und dreht sich um Fragen des Einkommens und der Arbeitsbedingungen. Jedes Jahr gibt es eine Sonderauswertung, die in diesem Jahr das Thema Vereinbarkeit von Privat- und Arbeitsleben behandelte.

Michaela Rosenberger, Jörg Hofmann und Reiner Hoffmann (v.r.) bei der Vorstellung des DGB-Index Gute Arbeit 2017 in Berlin Foto: Christian-Ditsch.de

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»Ich will kein Mitleid«

Susanne Dzeiks Film »Cloud Making Machine« erzählt die Geschichten dreier Geflüchteter

Von Jörg Meyer

Sie tanzen, sie lachen, sie weinen. Es ist Probezeit für den »Refugees Club Impulse«, ein selbst organisiertes Künstlerkollektiv von Geflüchteten und für Geflüchtete. Sie proben für ein Stück, in dem sie ihre Flucht und die Situation in Deutschland verarbeiten und darstellen.

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