»Ich will kein Mitleid«

Susanne Dzeiks Film »Cloud Making Machine« erzählt die Geschichten dreier Geflüchteter

Von Jörg Meyer

Sie tanzen, sie lachen, sie weinen. Es ist Probezeit für den »Refugees Club Impulse«, ein selbst organisiertes Künstlerkollektiv von Geflüchteten und für Geflüchtete. Sie proben für ein Stück, in dem sie ihre Flucht und die Situation in Deutschland verarbeiten und darstellen.

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Ein nicht verarbeitetes Trauma

Malou Berlin beschreibt in »Brandspuren« wie eine Familie mit einem fremdenfeindlichen Anschlag im Ort umgeht

Von Jörg Meyer
Eine Familiengeschichte, nein! Ein Nachwenderoman, nein! Ein Stück Gesellschaftsgeschichte, nein, nein und nochmals nein! »Vielschichtig«, so das viel und doch wenig sagende Wort, das dem Rezensenten beim Nachdenken über den Roman »Brandspuren« von Malou Berlin in den Sinn kommt. Es ist auch nicht wichtig, eine Schublade zu finden, in die das ganze Buch passt.

Der zweite Roman der Autorin und Filmemacherin erzählt die Geschichte dreier Frauen: Großmutter, Mutter, Tochter in der fiktiven brandenburgischen Kleinstadt Ratzlow und in Berlin. Erzählt vom Leben und Wollen und vom Scheitern jeder einzelnen und vom belasteten und auch zerstörten Verhältnis zueinander. „Ein nicht verarbeitetes Trauma“ weiterlesen

Unbeabsichtigte, absichtliche Gedichte

Es ätzt und juckt. Georg Kreisler legt einen Lyrikband vor

Von Jörg Meyer

Kreisler zitiert Max Beerbom: »Wenn man ein Schaf auf zwei Beine stellt, ist es deswegen kein Mensch. Aber wenn man eine ganze Schafherde auf zwei Beine stellt, ist es ein Publikum.« Das laute Lachen im Leipziger Centraltheater quittierte Georg Kreisler mit dem Satz: »Das ist nicht nur komisch, sondern auch richtig.« Und weiter: »Das Publikum ist grausam, fast so grausam wie ein Literaturkritiker, wobei ein Publikum, im Gegensatz zum Kritiker, intelligent ist.

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