Rund 30 Beschäftigte haben am Sonntag Im Wombat’s City Hostel in Berlin Mitte erneut die Arbeit niedergelegt. Sie kämpfen mit ihrer Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) um einen Tarifvertrag in Anlehnung an die tariflichen Regelungen des Berliner Hotel- und Gaststättengewerbes. In Belegschaftskreisen war von einer guten Streikbeteilgung die Rede. Im Wombat’s arbeiten über 50 Menschen. Auch die Unterstützung „von außen“ sei toll gewesen. Dem Warnstreik war eine Demonstration vorausgegangen.
„Das Verhalten der Geschäftsleitung von #wombats ist nicht zu akzeptieren“, sagte Sebastian Riesner von der NGG. „Ihren Unmut darüber haben die Beschäftigten bei dem Warnstreik und der Demonstration am 6. Mai deutlich zum Ausdruck gebracht.“
Nach zwei Stunden wurde der Streik von Seiten der Gewerkschaft beendet.
Der Tarifvertrag liegt zwar seit Wochen zu Unterschrift vor, doch die Geschäftsführung weigert sich, diesen auch zu unterzeichnen. Sie knüpft die Unterschrift an eine Bedingung: Der Betriebsrat soll vorher eine Betriebsvereinbarung zu Dienstplänen mit der Geschäftsleitung vereinbaren. Doch Betriebsrat und Gewerkschaft sind per Gesetz unterschiedliche Bereiche, argumentieren die Gewerkschafterinnen im Betrieb.
„Wir werden nicht nachlassen und unserer Forderung vereinbarte Regelungen auch zu unterschreiben und einzuhalten“, so Riesner weiter, „notfalls mit weiteren Streiks und Aktionen“.
Der Streit im Wombat’s läuft seit Monaten. Am Mittwoch treffen sich Betriebsrat und Geschäftsleitung vor dem Berliner Arbeitsgericht. Dort geht es um die Größe des Betriebsrats und die Zahl der Beschäftigten. Der Betriebsrat geht von einer höheren Beschäftigtenzahl aus – und damit von einem fünfköpfigen Betriebsrat. Die Gegenseite spricht dagegen von weniger als 51 Beschäftigten, was einen dreiköpfigen Betriebsrat bedeuten würde. Die Geschäftsführung will des halb, dass das Wahlausschreiben geändert oder die Betriebswahl ganz gestoppt wird. jme